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Geschichte

    An der Stelle der heutigen Stadt stand ursprünglich (10./11. Jahrhundert) eine Grenzfeste, die die Grenze von Masowien erst gegen die heidnischen Preußen, später gegen den Deutschen Orden verteidigte. Eine erste Erwähnung stammt von 1238 und bezieht sich auf eine Ansiedlung namens Budegac. Sie wurde im 13. Jahrhundert vom Orden erobert.

    1339 tritt der Schloßvogt Maciej von Bromberg in einem Prozeß Polen gegen Deutschen Orden als Zeuge auf. Aufgrund des Friedens von Kalisch (1343) fällt die Stadt nach Kriegsende zurück an Polen. Kasimir III (der Große) verleiht Bromberg die Stadtrechte. 1347 beginnt der Bau der Burg. Es war eine Festung aus Backstein mit zwei Türmen, einer davon mit einem Tor. Sie lag am Ufer der Brahe, an der Kreuzung der heutigen Grodzka- und Przy-Zamczysku-Straße. 1398 eroberte der Deutsche Orden Bromberg, aber der polnische König Ladislaus Jagiello kam unverzüglich zum Entsatz. Nach diesem Anschlag wurden die Umgehungswälle der Stadt verstärkt.

    Die Stadt wuchs mit Macht. Im 15. Jahrhundert entwickelte sie sich weiter durch ein paar Vorstädte; Windmühlen und Speicher wurden gebaut. Handel (vorwiegend Getreide) und Bildungswesen expandierten ebenso. Sogar ein Wasservorratssystem wurde gebaut. Für einige Zeit wurde in der Stadt Geld geprägt. Um 1600 hatte die Stadt 5000 Einwohner.

    Im 17. Jahrhundert litt die Stadt beträchtlich unter dem Schwedisch-polnischen Krieg. 1655 wurde sie von den Schweden besetzt, 1656 wurde die Burg gesprengt. Die Ruinen wurden niemals wieder aufgebaut.

    Infolge der 1. Polnischen Teilung 1772 kam Bromberg an Preußen. Die Deutschen unterwarfen die wachsende Stadt einer starken Germanisierung. Durch den Bau des Bromberger Kanals 1773-1774 gewann sie ihre Wirtschaftskraft zurück und wurde ein Binnenhafen, der die Flüsse Brahe und Weichsel mit Netze und Warthe verband. Im 19. Jahrhundert wurden auch die letzten Reste von Burg und Burggraben eingeebnet, und die gewonnene Fläche diente der Errichtung von Speichern. Am 19. Februar 1807 fiel Bromberg zurück an Polen, ein Ergebnis der Errichtung des Großherzogtums Warschau. 1815, nach dem Wiener Kongreß, gehörte die Stadt wieder zu Preußen.

    Am 19. Januar 1920 kam Bromberg zurück an Polen. Aber schon bald danach, am 5. September 1939, zog die deutsche Wehrmacht in die Stadt ein. Polnische Armee-Einheiten auf dem Rückzug sowie Widerstandsgruppen kämpften gegen pro-deutsche Sabotage und Kollaborateure. Als die Stadt eingenommen war, kam die Zeit des Terrors: öffentliche Hinrichtungen von Tausenden, in der Mehrzahl polnische Intellektuelle; eine große Anzahl wurde ins „Reich“ gebracht und zum „Arbeitsdienst“ gezwungen. Man schätzt, daß 36.000 Bromberger Bürger im Laufe des Krieges starben. Am 26. Januar 1945 wurde die Stadt befreit. Für ihren Widerstand gegen den Einfall von Nazi-Deutschland 1939 wurde die Stadt 1946, zu ihrem 600. Jahrestag, mit dem Grunwald-Kreuz 3. Klasse geehrt.




HJ
Übersetzt von: Rainer Schumann


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